Maxi und Schnute sollen im Zwinger sterben

Berliner Bärenbündnis prüft rechtliche Schritte gegen Veterinäramt

Der Bezirk Berlin-Mitte hat heute mitgeteilt, dass die beiden Berliner Zwingerbären Maxi und Schnute aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht in eine Auffangstation gebracht werden sollen. Die Tierschützer des Berliner Bärenbündnisses sind tief betroffen. Sie werfen Bezirksbürgermeister Hanke und dem Veterinäramt absolutes Versagen vor. „Hätten sie sich vor Jahren, als es die ersten Aufnahmeangebote von Auffangstationen gab, nicht gegen eine Umsiedlung gesperrt, könnten die beiden Bären längst in einer artgerechten Umgebung leben, jetzt werden sie wohl im Zwinger sterben“, so Stefan Klippstein, Sprecher des Berliner Bärenbündnisses.

Berlin, 17.07.2013. Der Bärenzwinger im Köllnischen Park (Berlin-Mitte) wurde im Jahr 1939 errichtet. Bis heute werden in der historischen Anlage zwei Braunbären, Maxi und Schnute, als lebende Wappentiere gehalten.
Seit Jahren fordern Tierschutzvereine aus ganz Deutschland die Beendigung der nicht artgerechten Haltung. Seit über fünf Jahren liegen dem zuständigen Bezirk Berlin-Mitte Angebote von spezialisierten Bärenauffangstationen vor, die sich bereit erklärt haben, die Tiere kostenlos zu übernehmen, um ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Doch bislang wurde eine Umsiedlung der Tiere vom Bezirk immer abgelehnt.

Erst nachdem sich im letzten Jahr verschiedene Tierschutzvereine zum „Berliner Bärenbündnis“ zusammenschlossen und massiv Druck auf die politisch Verantwortlichen machten, kam etwas Bewegung in die Angelegenheit. Es wurde beschlossen, die Angebote zu prüfen und die Bären auf ihre Transportfähigkeit zu untersuchen. Heute gab Bezirksbürgermeister Hanke (SPD) das offizielle Ergebnis der Untersuchung bekannt. Demnach sollen Maxi und Schnute in so schlechter körperlicher Verfassung sein, dass der Bezirk einen Transport ablehnt.

Die Tierschützer des Berliner Bärenbündnisses sind darüber sehr betroffen und auch wütend. Stefan Klippstein, Sprecher des Bündnisses, erklärt: „Hätte der Bezirk früher gehandelt, würden Maxi und Schnute jetzt in einem großen naturnahem Gehege leben und ihren Lebensabend in Würde beschließen. Doch die jahrelange Verzögerungstaktik scheint zur Folge zu haben, dass die beiden Bären jetzt bis zu ihrem Ende in dem Zwinger dahinvegetieren müssen.“

Das „Berliner Bärenbündnis“ hat angekündigt, die Unterlagen der veterinärmedizinischen Untersuchung gründlich prüfen zu wollen. „Wir erwägen rechtliche Schritte gegen den Amtsveterinär“, so Klippstein. „Angesichts des miserablen Zustands der Tiere und der offensichtlichen Verhaltensstörungen werten wir sein jahrelanges Nichteinschreiten als Beihilfe zur Tierquälerei.“

Das „Berliner Bärenbündnis“ ist ein Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen aktion tier e. V., Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, animal public e. V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V., Deutsches Tierschutzbüro und Tasso e. V.

Ihr Ansprechpartner: Stefan Klippstein, Pressesprecher Berliner Bärenbündnis, Tel.: 030-303663944, Mobil: 0176-84720965 ([email protected])

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